Seit Wochen erreichen uns über die Medien Bilder aus der Ukraine, mit denen keiner im 20. Jahrhundert in einem modernen Europa gerechnet hat. Nadine Scheer, stellvertretende Obermeisterin aus Bebra gab den Anstoß, dass auch die Salons der Friseur-Innung Hersfeld-Rotenburg hier helfen könnten - den Menschen in den betroffenen Gebieten als auch denen, die hier in Deutschland mittellos gestrandet sind.
Nach Rücksprache mit dem Christlichen Hilfsdienst Bad Hersfeld e.V. wurde kurzfristig eine Spendenaktion ins Leben gerufen. „Körperhygiene gehört wie Nahrungsmittel und Kleidung einfach zu den grundlegenden Bedürfnissen, deswegen war es doch gerade für uns ein Leichtes, einfach hier mit Hilfsgütern anzusetzen“, erklärt Obermeisterin Sonja Erbe-Bock. Auf Empfehlung erfahrener Helfer wurde von den Saloninhabern Tüten, familiengerecht portioniert, mit Dingen des täglichen Hygienebedarfs, wie Shampoo, Kämme, Zahnbürsten u.v.m. gepackt.
Mit Unterstützung von Evelyn Slotta von der Geschäftsstelle der Innung wurden die zahlreichen Spenden am vergangenen Montag direkt zur Sammelstelle des Christlichen Hilfsdienstes gebracht, dort direkt auf den LKW verladen, der am Folgetag ins Krisengebiet gestartet ist. Zur Unterstützung der Transportkosten übergab Obermeisterin Erbe-Bock noch eine finanzielle Spende der Innung. „Ich bin überwältig von dem Ausmaß der Hilfsbereitschaft der Menschen hier im Landkreis, und ich hoffe, dass die Hilfsgüter einen kleinen Anteil dazu beitragen, das Leid der Menschen zu mindern“, sagt die Obermeisterin. „Auch zukünftig ist die Innung für weitere Hilfsaktionen offen“, erklärt sie abschließend.
Die Bandbreite der hilfsbereiten Salons bei dieser Aktion zeigt die Bildergalerie. Es gab natürlich auch Salons, die bereits stark in andere Hilfsprojekte involviert sind. So z.B. Friseurmeisterin Nicole Zettl-Kümpel, Breitenbach am Herzberg und Haunetal-Neukirchen, die auf ehrenamtlicher Basis im Auffanglager in Siegwinden Familien aus der Ukraine mit einem Haarschnitt ein kleines Stück Normalität schenkt.